Nachhaltigkeit in der Kultur

Kunst und Kultur spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unserer Gesellschaft und können als Vorbilder für eine nachhaltige Zukunft dienen. Sei es das ressourcenschonende Nutzen von Materialien im Bühnenbild oder energetische Sanierungen – in der Berliner Kulturszene ist viel Potenzial für Klimaschutz und vor allem auch die Bereitschaft diesen umzusetzen!

Unter den Kulturschaffenden erlebe ich große Offenheit für Klimaschutz – doch die Politik ist gefragt. Ich setze mich dafür ein, dass die Kulturförderung sich mehr an Nachhaltigkeitszielen ausrichtet. Theater, Kinos und vor allem Museen wollen wir die Mittel für energetische Sanierungen an die Hand geben. Denn die gestiegenen Energiepreise setzen der Kulturbranche derzeit enorm zu. Und sie machen einen ressourcenschonenden und energiesparenden Betrieb umso dringlicher. Maßnahmen wie eine energetische Dämmung oder effiziente Lichtkonzepte bedeuten langfristig Kosteneinsparungen für Kulturinstitutionen.

Aber Klimaschutz und Nachhaltigkeit passieren auch im Alltäglichen. Das Wiederverwenden von Requisiten oder Bühnenbildern oder mehr Digitalisierung sparen nicht nur CO₂, sondern auf lange Sicht bares Geld. Hier sollte die Politik keine Maßnahmen diktieren, doch sie kann helfen, Potentiale zu entfalten.

Für Nachhaltigkeit in der Kultur müssen wir das Rad nicht neu erfinden, die Best-Practice-Beispiele sind schon da! Es braucht nun eine zentrale Anlaufstelle für Wissenstransfer. In der können sich Kulturschaffende untereinander austauschen und voneinander lernen. Als Vorbild für Berlin kann hier das von der Kulturstaatsministerin unterstützte „Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur & Medien“ dienen. Dieses schafft nicht nur eine Anlaufstelle für „Green Culture“, sondern bildet bereits Transformationsmanager*innen aus. Diese helfen bundesweit Kultureinrichtungen, die ökologische Transformation zu gestalten. Außerdem setzen wir uns für die Gründung eines Runden Tischs für Nachhaltigkeit in der Kultur ein.

Die Förderkriterien und die Vergabe- sowie Umsetzungsvorgaben in Berlin müssen klar auf Klima-, Umweltschutz und Ressourcenschonung ausgerichtet sein. Beispielsweise müssen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Produktion und Präsentation zu Voraussetzungen für eine Förderung werden. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Klimakrise, Nachhaltigkeit und Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sollte ausdrücklich unterstützt werden. Mehrkosten, die mit einer ökologischen Kulturproduktion und -präsentation verbunden sind, müssen in Förderungen enthalten sein. Mit dem Arbeitsraumprogramm, ausgeführt durch die Kulturraum gGmbH, hat sich Berlin das Ziel gesetzt, Arbeits- und Präsentationsräume, Ateliers und Proberäume für alle Sparten der Berliner Kulturschaffenden zur Verfügung zu stellen. Dabei müssen aber klimaneutrale Energieeffizienzstandards und Nachhaltigkeit als oberste Leitlinie eingehalten werden. Auch die Ausstattung und Einbauten müssen ökologisch wiederverwendbar und flexibel nutzbar sein.

Wer den Koalitionsvertrag liest, merkt: Ohne unseren Druck wird sich die Koalition aus CDU und SPD nicht bewegen.

Es fehlt an eigenen Ideen und dem Willen Klimaschutz wirklich umzusetzen. Dabei ist Klimaschutz nicht nur das bloße einsparen von CO2. Nachhaltigkeit ist eine Chance sich neu zu erfinden, effizienter zu wirtschaften und die Lebensqualität durch mehr Grün und weniger Abfall zu verbessern.

Der Weg zur Nachhaltigkeit ist ein gemeinsamer Prozess, der von allen Beteiligten getragen und gestaltet werden muss. Um erfolgreich zu sein, muss die Politik auf den engen Austausch mit den Kulturschaffenden setzen. Zusammen können wir die Kulturbranche nachhaltig und zukunftsfest gestalten – für uns und kommende Generationen.

Dieser Weg zur Nachhaltigkeit wird eine Priorität in meiner parlamentarischen Arbeit bilden. Ich halte Euch gerne auf dem Laufenden!

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